Die Verwendung von Geld ist aus unserer heutigen Wirtschaft nicht mehr wegzudenken und wenn wir an Geld in der Antike denken, dann haben wir vermutlich Münzen aus Gold, Silber oder Bronze vor Augen, welche von vielen Grabungsfunden bekannt sind.
Die Münzprägung, welche schließlich zu solchen, uns vertrauten Münzen führte, begann im Lydischen Reich im 7. bis 6. Jahrhundert v. Chr. Also lange nach dem Untergang des Hethitischen Reiches.
Diese Münzen bestanden zunächst aus Elektron, einer Legierung aus Gold und Silber, welche zuweilen auch natürlich vorkommt.
Doch dürfen wir uns die Wirtschaft im Hethitischen Reich keineswegs als simple Tauschwirtschaft vorstellen. Silber und wahrscheinlich auch Metalle wie Bronze und Kupfer, erfüllten eine ganz ähnliche Funktion wie spätere Münzen.
Die Hethiter nutzten dafür die ursprünglich aus Mesopotamien stammende Maßeinheit des Talents. Ein Talent unterteilte sich in sechzig Minen und jede Mine wiederum in fünfzig Sekel.
Die Verwendung der Maßeinheit Sekel ist durch die Korrespondenzen von Händlern, ebenso wie aus den Hethitischen Gesetzestexten, gut belegbar.
Im Mesepotamischen Raum entsprach ein Talent etwa dem Gewicht von 30 kg. Allerdings muss das nicht zwangsläufig auch auf das Hethitische Talent zutreffen. Die Maßeinheit Talent war weit verbreitet und es lassen sich regionale Abweichungen feststellen. Das attische Talent entsprach so zum Beispiel nur ungefähr 26 kg.
Wenngleich sich das genaue Gewicht eines hethitischen Talentes bisher nicht bestimmen lässt, so lassen die Quellen dennoch Rückschlüsse auf dessen Kaufkraft zu. Eine hervorragende Quelle hierfür sind die Hethitischen Gesetzestexte.
Teile der Hethitischen Gesetzessammlung sind Preistabellen für verschiedene Güter. So wissen wir zum Beispiel das ein ausgewachsener Pflugochse 12 Sekel Silber und ein einjähriger Pflugochse 5 Sekel Silber wert war. Für eine Kuh zahlte man sieben Sekel, war diese Schwanger acht Sekel Silber.
Ein Maultier war 40 Sekel Silber wert, ein Zugpferd hingegen nur zwanzig. Ein Schaf war bereits für ein Sekel Silber zu haben und für drei Ziegen zahlte man zwei Sekel.
Aus einem anderen Paragraf geht hervor das der Lohn für einen Arzt etwa drei Sekel Silber bemaß und ein Assyrischer Händler, welche das für die Bronzeherstellung so wichtige Zinn nach Ḫatti brachte, konnte erwarten etwa ein Sekel Silber für je acht Sekel Zinn zu erhalten.
Diese Liste ließe sich noch eine ganze Weile so fortsetzen, doch sollte dieses Aufzählung erst einmal eine gewisse Vorstellung dafür geben haben, welche Kaufkraft ein Sekel Silber in etwa Hethiterreich besaß.
Daneben existierte sicherlich aber auch eine Tauschwirtschaft mit Naturalien. Vermutlich vorrangig mit Gerste und Weizen, wie sie aus der selben Zeit zum Beispiel aus dem Babylonischen Raum sehr gut belegbar bist.
Tempel bezahlten so zum Beispiel die ihnen unterstellten Arbeiter mit wöchentlichen Gerstenrationen. Da eine nur auf Gerste basierende Ernährung auf Dauer zwangsläufig zu schwerwiegender Mangelernährung geführt hätte, muss es die Möglichkeit gegeben haben Teile dieser Rationen gegen andere Lebensmittel und Güter auf den Märkten umzutauschen.